Ein Auto für 99 € im Monat mieten – Traum oder Realität?

Einleitung: Die Idee, ein Auto für nur 99 Euro im Monat zu mieten, klingt verlockend. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und hoher Spritpreise suchen viele nach günstigen Mobilitätslösungen. Ein fester, niedriger Monatsbetrag von unter 100 Euro für ein voll nutzbares Auto wäre ideal – doch ist das wirklich machbar? In diesem Artikel schauen wir uns an, ob solche Angebote seriös und realistisch sind. Wir beleuchten die versteckten Kosten und Bedingungen, die oft hinter „99 € pro Monat“-Deals stecken. Außerdem vergleichen wir aktuelle Monatsmiet-Angebote großer Autovermieter (Sixt, Europcar, Avis, Buchbinder) mit Alternativen wie Auto-Abos (z. B. FINN, wheego) und Carsharing-Anbietern (z. B. MILES). Dabei berücksichtigen wir auch Kleinstwagen, Spezialaktionen sowie Einschränkungen bei Laufleistung, Region oder Versicherungsumfang. Am Ende wissen Sie, was wirklich möglich ist – und warum ein Auto für 99 € im Monat leider eher ein Mythos bleibt.

99 € im Monat – warum das kaum realistisch ist

Ein Auto verursacht monatlich einige unvermeidbare Kosten, selbst wenn es geschenkt wäre. Die Zahl 99 Euro ist so niedrig, dass allein die Nebenkosten der Fahrzeughaltung diesen Betrag übersteigen. Schauen wir uns die wichtigsten Kostenpunkte an, die immer anfallen, egal ob man ein Auto kauft, least oder mietet:

  • Kfz-Versicherung: Eine Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung für einen Kleinwagen kostet in Deutschland häufig schon 50–100 € pro Monat – je nach Fahrzeugtyp, Region und Schadenfreiheitsrabatt. Bei Mietwagen oder Auto-Abos ist die Versicherung in der Rate enthalten, was erklärt, warum super niedrige Monatsraten kaum machbar sind. Kein Anbieter kann Vollkasko für lau anbieten.

  • Kfz-Steuern: Selbst für ein kleines Auto fallen 10–20 € pro Monat an Kfz-Steuer an. Bei Vermiet-Fahrzeugen kommen ggf. weitere Gebühren (z. B. Rundfunkbeitrag bei gewerblicher Zulassung) hinzu. Diese Beträge sind klein, aber sie summieren sich.

  • Wartung und Verschleiß: Ölwechsel, Inspektionen, HU/TÜV, Reparaturen – all das kostet. Durchschnittlich kann man 20–30 € pro Monat für Wartung, Inspektion und Rückstellungen für Reparaturen veranschlagen, selbst bei einem Neuwagen. Bei älteren Fahrzeugen eher mehr. Mietwagen müssen zudem besonders gepflegt werden und unterliegen strengen Wartungsintervallen, was der Vermieter in die Rate einkalkuliert.

  • Reifen: Wenn das Fahrzeug nicht auf Ganzjahresreifen fährt, entstehen Kosten für Winterreifen, Reifenwechsel und -einlagerung. Selbst bei Allwetterreifen muss man irgendwann erneuern. Umgelegt kann man mit ca. 10–20 € pro Monat rechnen für Bereifung (je nach Jahreszeit auch mehr, z. B. wenn ein Satz Winterreifen angeschafft werden muss).

  • Abschreibung/Wertverlust: Dies ist kein Nebenkostenpunkt wie die obigen, aber der grundlegende Kostenfaktor. Ein Auto verliert pro Jahr an Wert (bei Neuwagen ca. 15–25 % im ersten Jahr, danach 5–10 % pro Jahr). Dieser Wertverlust sowie Finanzierungskosten (Zinsen) machen den Großteil der Leasing- oder Mietrate aus. Selbst bei sehr günstigen Kleinstwagen sind das in der Regel mehrere Tausend Euro pro Jahr, was ebenfalls 200 €+ pro Monat entspricht.

Schon diese Fixkosten schlagen in Summe mit deutlich über 100 Euro monatlich zu Buche. Eine Beispielrechnung: Angenommen, der Wagen ist schon abbezahlt (kein Leasingrate), aber man zahlt Versicherung ~60 €, Steuer ~15 €, Wartung ~25 € und Reifen ~15 € im Monat – das ergibt etwa 115 € an Unterhalt, ohne dass auch nur ein Kilometer gefahren wurde oder der Anschaffungspreis gedeckt ist. Spätestens hier wird klar: 99 € reichen kaum, um auch nur die unabdingbaren Kosten zu decken. Kein Autovermieter kann zaubern – die Rechnung muss am Ende aufgehen.


Lockangebote und versteckte Kosten

Wenn doch einmal Werbung mit „Auto für 99 € mtl.“ auftaucht, lohnt ein genauer Blick auf die Bedingungen. Oft handelt es sich um Leasingangebote für Neuwagen, nicht um klassische Miete. Solche Leasing-Deals unter 100 € sind manchmal zu finden, aber fast immer mit Haken:

  • Lange Laufzeiten: Meist muss man den Wagen 24 oder 36 Monate leasen, um so eine niedrige Rate zu erzielen. Für einen einzelnen Monat gibt es diese Konditionen nicht.

  • Sonderzahlung/Anzahlung: Viele Leasingangebote locken mit kleiner Monatsrate, verlangen aber eine hohe Anzahlung (z. B. mehrere Tausend Euro bei Vertragsbeginn) oder am Ende eine Schlussrate. Rechnet man diese auf die monatlichen Kosten um, liegt man meist weit über 99 €.

  • Minimal-Ausstattung und -Leistung: Die ganz billigen Leasingraten gelten oft für Basismodelle ohne Extras, kleinste Motorisierung, vielleicht ein Auslaufmodell. Will man z. B. Klimaanlage, Automatik oder ein etwas größeres Modell, steigt die Rate sofort deutlich.

  • Exklusive Nebenkosten: Im Leasing sind Versicherung, Steuer, Wartung nicht inklusive. Diese Kosten trägt der Leasingnehmer selbst zusätzlich zur Rate. Bei einem Leasing für 99 €/Monat kommen also real leicht nochmal 100–200 € on top, sodass man am Ende ebenfalls bei 200–300 € monatlich Gesamtkosten landet.

  • Begrenzte Kilometer: Leasingverträge haben eine jährliche Kilometerbegrenzung (z. B. 5.000 oder 10.000 km/Jahr in den billigsten Angeboten). Fährt man mehr, zahlt man Mehrkilometer-Gebühren. Das ist zwar planbar, kann aber bei häufiger Nutzung zusätzliche Kosten verursachen.

Kurzum: 99 € im Monat sind meist Lockvogel-Angebote, bei denen im Kleingedruckten Kosten versteckt werden. Ein seriöser Anbieter wird immer transparent machen, welche Gebühren noch dazu kommen. Sobald Versicherung, Wartung oder Ähnliches nicht inkludiert sind, muss man diese Posten selbst bezahlen – und landet dann schnell wieder weit über 99 €.

Ein Indiz: Autovermieter selbst warnen davor, dass dubiose Offerten mit extrem niedrigen Monatspreisen nicht seriös sind. Wer ehrlich kalkuliert, wird dem Kunden alle Kosten offenlegen und keine Utopiepreise versprechen. So ein Angebot kann wirtschaftlich eigentlich nicht funktionieren, es sei denn, jemand sponsert massiv dazu (dazu gleich mehr).

Früher gab es das mal – ein einmaliger Ausnahmefall

Die Älteren erinnern sich: Tatsächlich gab es vor einigen Jahren eine spektakuläre Aktion, die einem 99-Euro-Auto sehr nahe kam. Im Jahr 2017 bot der Internetanbieter 1&1 zusammen mit Sixt Neuwagen und Peugeot ein Auto-Abo für 99 € im Monat an. Dabei handelte es sich um einen Peugeot 208, inklusive Steuer, Versicherung, Wartung – alles außer Tanken. Rund 5.000 Kunden schlugen zu. Dieses Angebot war so günstig, dass es für viel Aufsehen sorgte, aber es blieb eine Ausnahme. Hinter den Kulissen war das ein Marketing-Stunt: Vermutlich floss ein ordentliches Marketingbudget von 1&1 und Peugeot, um den Preis künstlich niedrig zu halten. Die Aktion musste vorzeitig beendet werden, und in der Branche galt sie als kaum rentabel – angeblich kostete sie einige Verantwortliche bei Peugeot sogar den Job, weil die Autohändler vor Ort solche Preise nicht ansatzweise anbieten konnten.

Seitdem hat sich viel geändert: Inflation, höhere Fahrzeug- und Betriebskosten sowie weggefallene Hersteller-Rabatte machen derartige Schnäppchen heute nahezu unmöglich. Direkt vom Hersteller wird es so etwas kaum wieder geben, da man damit den eigenen Händlern und der Profitabilität schaden würde. Wenn, dann könnte ein externer Miet- oder Abo-Anbieter mit großen Rabatten im Einkauf theoretisch so etwas schnüren – aber realistisch betrachtet liegt die wirtschaftliche Untergrenze für eine all-inclusive Monatsrate heute eher bei ~200 € als bei 99 €. Das bestätigen auch Experten: Unter etwa 200–300 € im Monat lässt sich ein Auto mit allen Nebenkosten seriös kaum betreiben, ohne draufzuzahlen.

Kostenfallen: Nebenkosten, Mindestlaufzeiten und Gebühren

Um zu verstehen, warum Mietraten oder Abos so viel höher als 99 € liegen, lohnt ein genauer Blick auf typische Vertragsbedingungen und Gebühren. Hier einige Punkte, die oft übersehen werden, aber die tatsächlichen Kosten in die Höhe treiben können:

  • Mindestmietdauer: Die meisten günstigen Angebote gelten nur bei längerer Bindung. Eine Monatsmiete für nur einen einzelnen Monat ist meist teurer als der rechnerische Monatsanteil einer Langzeitmiete über z. B. 6 oder 12 Monate. Beispiel: Im Auto-Abo oder bei einer Langzeitmiete sinkt die monatliche Rate oft deutlich, wenn man von 1 Monat auf 6 oder 12 Monate verlängert. Wer maximale Flexibilität will (nur 1 Monat nutzen und dann sofort kündigen), zahlt meist einen Aufpreis dafür.

  • Begrenzte Freikilometer: Sowohl klassische Mietwagenraten als auch Abos haben oft ein Inklusiv-Kilometer-Kontingent. Bei Autovermietungen sind das häufig 3.000–4.500 km pro Monat in der Langzeitmiete. Auto-Abos haben je nach Anbieter Pakete wie z. B. 500 km, 1.000 km oder 1.250 km pro Monat. Überschreitet man diese Laufleistung, werden Mehrkilometer berechnet (typisch 0,15 € bis 0,30 € pro km, je nach Anbieter und Fahrzeug). Das kann bei Vielfahrern schnell teuer werden. Ein vermeintlich günstiges Angebot gilt eventuell nur bei sehr niedriger Jahreskilometerleistung.

  • Versicherungsschutz und Selbstbeteiligung: Bei Mietwagen ist zwar eine Vollkaskoversicherung inkludiert, aber oft mit hoher Selbstbeteiligung (z. B. 1.000 €). Gegen Aufpreis kann man diese Selbstbeteiligung reduzieren (bis hin zu 0 € SB, was aber pro Tag oder Monat extra kostet). Wer also sorgenfrei fahren will, muss unter Umständen eine Zusatzversicherung oder ein teureres Paket buchen. Im Abo sind Vollkasko und Haftpflicht zwar enthalten, aber auch hier gibt es oft eine Selbstbeteiligung von ein paar hundert Euro im Schadensfall. Billige Tarife gehen meist mit einer höheren Selbstbeteiligung einher.

  • Kaution und Bonitätsprüfung: Autovermieter verlangen eine Kaution bzw. Kreditkarten-Blockung, oft mehrere hundert Euro bis über 1.000 €. Das Geld bekommt man zwar zurück, aber man braucht erstmal Liquidität oder Kreditrahmen. Zudem setzen seriöse Anbieter eine Bonitätsprüfung voraus – extrem günstige Raten wird man ohne einwandfreie Bonität kaum erhalten, da der Anbieter sich absichern muss.

  • Zusatzfahrer und Extras: Brauchen Sie einen zweiten Fahrer im Mietvertrag (z. B. Partner/in)? Bei vielen Vermietern kostet das extra, z. B. 5–10 € pro Tag. Über einen ganzen Monat können so weitere ~150–300 € zusammenkommen – oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Auch Navigationsgerät, Kindersitz etc. schlagen zu Buche, wenn nicht selbst mitgebracht. Bei Langzeitmieten empfehlen einige Anbieter zwar, eigenes Zubehör zu nutzen, aber wer darauf angewiesen ist, zahlt extra.

  • Tankregelung und Spritkosten: „Full-to-full“ ist üblich – Sprit zahlt sowieso der Mieter. Bei manchen Angeboten (v.a. im Ausland) gibt es undurchsichtige Tankregelungen mit Servicepauschalen. In Deutschland eher selten, aber man sollte immer den Wagen vollgetankt zurückgeben, sonst berechnen Vermieter saftige Literpreise + Gebühren. Kraftstoff selbst ist natürlich ein erheblicher Posten: Bei 1.000 km pro Monat und durchschnittlich 7 l/100 km sind ~70 Liter zu zahlen. Bei z. B. 1,80 €/l entspricht das 126 € Kraftstoffkosten im Monat. Strom bei E-Autos ist etwas günstiger pro km, aber ebenfalls kein Nullposten. Diese Betriebskosten kommen immer obendrauf – im 99-€-Gedankenspiel sind sie noch gar nicht berücksichtigt.

  • Regionale Verfügbarkeit: Extrem günstige Tarife (falls es sie gäbe) könnten regional begrenzt sein. Z. B. spezielle Aktionen nur in bestimmten Städten. Wenn man auf dem Land wohnt, hat man oft weniger Auswahl und höhere Preise. Carsharing etwa, was pro Nutzung günstiger wirken kann, gibt es meist nur in Großstädten. Auf dem Land nützt das nichts – dort ist man auf eigenes Auto oder klassische Vermietung angewiesen.

All diese Faktoren zeigen: Unter 100 € im Monat inklusive aller Kosten ein Auto zu fahren, ist nur möglich, wenn man extreme Einschränkungen akzeptiert – etwa kaum fahren, hohes Risiko selbst tragen, lange Bindung, oder man teilt sich die Kosten mit anderen.

Tipp: Genau das ist ein pragmatischer Ansatz: Teilt man sich ein Auto-Abo oder eine Langzeitmiete mit jemandem, kann der individuelle Beitrag vielleicht ~100 € betragen. Beispielsweise könnte ein Auto-Abo für 300 € von drei Parteien gemeinschaftlich genutzt werden (Carsharing im Freundeskreis). Jeder zahlt 100 € und nutzt das Auto abwechselnd. Das erfordert jedoch viel Abstimmung und funktioniert nur bei kompatiblen Bedürfnissen – in der Praxis schwierig, aber denkbar.

Aktuelle Monatsangebote der großen Autovermieter im Vergleich

Schauen wir nun konkret auf die bekannten Autovermietungen und ihre günstigsten Angebote für eine Mietdauer von etwa einem Monat. Was kostet ein Kleinwagen bei Sixt, Europcar & Co. wirklich, wenn man ihn für 4 Wochen oder länger mietet? Und welche Bedingungen gelten? Hier ein Überblick:

  • Sixt: Als größter Autovermieter in Deutschland schneidet Sixt in Preisvergleichen oft überraschend gut ab. In einer Untersuchung waren die Langzeitmiete-Preise bei Sixt am günstigsten unter den großen Anbietern. Ein Kleinwagen (z. B. VW Polo oder ähnlich) für einen Monat bekommt man bei Sixt etwa ab 550–600 € inklusive aller standardmäßigen Kosten. Das entspricht grob ~18–20 € pro Tag bei 28–30 Tagen Mietdauer – deutlich billiger als der normale Tagespreis bei kürzerer Anmietung. Sixt wirbt damit, dass ab 28 Tagen Mietdauer automatisch ein Langzeitrabatt greift und man das Auto sogar täglich kündigen kann, sobald die Mindestdauer rum ist. In der Praxis sind also ~600 € ein realistischer Einstieg für einen einfachen PKW über 1 Monat. Zusätzlich hat Sixt mit „Sixt+“ ein eigenes Auto-Abo im Angebot: Hier kann man ab 1 Monat Laufzeit ein Auto abonnieren, alle Nebenkosten inkl., Kündigung monatlich möglich. Die Preise dafür starten bei etwa 379 € pro Monat für sehr kleine Kategorien (bei längerer Laufzeit, z. B. 12 Monate; für nur einen Monat Laufzeit liegt der Preis höher). Zum Beispiel kostet ein Kleinwagen im Sixt+ Abo je nach Modell und Laufzeit um 400–500 € im Monat, inklusive 500 km, Versicherung usw. Sixt überzeugt also eher durch gute Basispreise und flexible Kündigung in der normalen Miete als durch ultrabillige Abo-Raten. Dennoch: 99 € sind auch hier utopisch – selbst der Branchenprimus muss für ein paar hundert Euro im Monat vermieten, um wirtschaftlich zu bleiben.

  • Europcar: Auch Europcar bietet Langzeitmieten und inzwischen ein eigenes Auto-Abo namens „myEuropcar“ an. Preislich liegt Europcar im Mittelfeld. In Tests kamen sie oft auf Platz 2 oder 3 knapp hinter Sixt. Für eine einmonatige Miete eines Klein- oder Kompaktwagens kann man bei Europcar je nach Aktion mit rund 600–700 € rechnen. Interessant ist das Auto-Abo von Europcar: Die Monatsraten dort starten bei etwa ~419 € (inkl. MwSt) für die kleinste Kategorie bei längerer Laufzeit. Als Beispiel wird ein Hyundai i10 oder vergleichbarer Kleinstwagen für ca. 408–419 € pro Monat angegeben (Stand Ende 2025, bei 12 Monate Mindestlaufzeit). Wählt man nur 1 Monat Mindestlaufzeit, liegen die Raten höher – ein VW Polo kostet im Abo z. B. um die 500 € pro Monat, wenn man sich nicht länger bindet. Positiv bei Europcar: Es fällt keine Startgebühr an (man spart z. B. die bei Abos oft übliche Bereitstellungsgebühr) und es sind bereits Winterreifen im Preis einberechnet. Inkludiert sind meist 1.000 km pro Monat. Alles darüber kostet extra. Unterm Strich bewegt sich Europcar also ebenfalls in der Größenordnung weit über 400 € pro Monat selbst für die günstigsten Modelle. Die klassische Monatsmiete (kein Abo) kann mit Rabatten via ADAC oder Firmenkonditionen etwas gedrückt werden, aber unter ~20 € pro Tag findet man selten etwas. Somit ist Europcar preislich vergleichbar mit Sixt – ein Schnäppchen für 99 € findet man auch hier nicht.

  • Avis: Avis positioniert sich oft als etwas hochwertigerer Anbieter und ist preislich in der Regel teurer als Sixt oder Europcar. Das zeigt sich deutlich bei den Langzeitmietraten. Aktuelle Recherchen und Tests (z. B. 2025 von Mobilitätsportalen) ergaben: Avis verlangt für die Langzeitmiete mindestens ca. 850 € pro Monat für einen Kleinwagen. Das ist die Untergrenze; viele Modelle kosten sogar deutlich mehr (1000 €+ für Kompaktklasse etc.). Avis bietet zwar ebenfalls ein flexibles Langzeitmiete-Programm (ähnlich einem Auto-Abo, mind. 1 Monat, inkl. Wartung/Versicherung usw.), aber die Preise sind recht hoch. Man findet bei Avis praktisch kein Fahrzeug unter ~750 € monatlich im Programm. Die Selbstbeteiligung in der Versicherung liegt bei Avis standardmäßig bei rund 950 € (was branchenüblich ist). Zwar sind in dem Preis auch großzügige 4.300 Freikilometer/Monat enthalten – was sehr viel ist und die Wenigsten ausreizen dürften – aber wer nur 1000 km im Monat fährt, bezahlt diese Reservekapazität quasi mit. Für Privatkunden ohne Firmenrabatt ist Avis daher meist nicht die erste Wahl, wenn es um günstige Monatsmieten geht. Hier zahlt man den Namen und ggf. Premium-Service mit. Beispiel: In einer Beispielrechnung stand, dass Avis unter 750 € gar kein Modell anbietet – das heißt, die ~850 € sind schon für sehr einfache Fahrzeuge. Für 99 € bekommt man bei Avis im besten Fall zwei bis drei Tage einen Kleinwagen, aber sicher keinen ganzen Monat.

  • Buchbinder: Die Autovermietung Buchbinder (inzwischen Teil der Europcar-Gruppe) war lange für preisgünstige Angebote bekannt. In Tests belegte Buchbinder häufig vordere Plätze, wenn es um niedrige Basispreise ging. Gerade bei einmonatigen Mieten schnitt Buchbinder oft sehr gut ab – teils 12 % unter dem Durchschnittspreis in Kategorien wie Kleinwagen und Kompaktklasse. Konkrete Zahlen: Ein Kleinwagen für 1 Monat war bei Buchbinder im Vergleich ab ca. 548 € zu haben (Preis als ab-Wert in einem n-tv Preisvergleich, Stand 2020; in den letzten Jahren dürfte das leicht gestiegen sein, vielleicht um die 580–600 €). Damit lag Buchbinder nur knapp hinter Sixt und war günstiger als viele andere. Buchbinder bietet ebenfalls eine Langzeitmiete ab 28 Tagen an, die sehr flexibel monatlich kündbar ist – quasi ein „Flex-Abo“ ohne Bindung. Inkludiert sind hier rund 4.000 km pro 28 Tage. Für deutlich unter 600 € im Monat bekommt man etwa einen Fiat 500 oder ähnliches Fahrzeug. Die Tagespreise sinken bei längerer Miete bis auf ~20 € am Tag für die kleinste Klasse. Zusatzfahrer und Jungfahrer (<21) kosten extra, wie bei den meisten Vermietern. Insgesamt kann man sagen: Buchbinder gehört zu den günstigeren Anbietern bei Monatsmieten. Wer auf den Euro schauen muss und zeitlich flexibel ist, sollte Buchbinder-Angebote prüfen – manchmal unterbieten sie Sixt und Co. minimal. Dennoch gilt auch hier: 500–600 € sind immer noch ein Vielfaches von 99 €. Selbst dieser „Discounter“ unter den Autovermietern kommt natürlich nicht auf eine dreistellige Jahresgebühr, sondern eben auf eine deutlich dreistellige Monatsgebühr.

Zwischenfazit: Bei den traditionellen Autovermietern bewegen sich die günstigsten Monatsmieten für Pkw in etwa im Bereich 500 bis 800 €, je nach Anbieter und Modellklasse. Sixt und Buchbinder liegen am unteren Ende (knapp unter 600 € für einen Kleinwagen/Monat), Avis am oberen Ende (~800–900 €). Diese Preise enthalten bereits alle wesentlichen Kosten (inkl. Versicherung mit SB, Steuern, Wartung) und meist großzügige Freikilometer. Unter 100 € findet man bei keinem dieser Anbieter auch nur ansatzweise ein Monatsangebot. Wer nur mal plakativ rechnet: 99 € entsprechen einem Tagespreis von ~3,30 €. Keine Vermietung kann ein Auto für 3 Euro pro Tag hergeben – nicht einmal in der absoluten Nebensaison in Urlaubsorten. Selbst Super-Sonderaktionen, etwa im Winter auf Mallorca, liegen vielleicht bei 5–10 € pro Tag, was immer noch ~150–300 € pro Monat wären und in Deutschland so gut wie nie erhältlich ist (hier sind die Mietwagenpreise generell höher als in südeuropäischen Urlaubsregionen).

Auto-Abos als flexible Alternative zum Mieten

Angesichts der hohen klassischen Mietpreise sind in den letzten Jahren Auto-Abos populär geworden. Diese richten sich an Kunden, die kein eigenes Auto anschaffen wollen, aber länger als ein paar Tage mobil sein möchten – also genau die Lücke zwischen Kurzzeitmiete und Leasing. Auto-Abos funktionieren wie eine All-inclusive-Miete mit meist kurzer Mindestlaufzeit (oft 1 bis 6 Monate). Alle Kosten außer Tanken/ Laden sind enthalten, man zahlt einen festen Monatsbetrag. Viele Anbieter werben mit hoher Flexibilität, keinem Papierkram und schnellen Verfügbarkeiten. Klingt gut – aber was kostet der Spaß?

Leider zeigt sich: Auch Auto-Abos sind weit von 99 € entfernt. Die meisten Angebote starten bei rund 200 € pro Monat für das günstigste Modell, manche eher bei 300 €. Wir vergleichen ein paar bekannte Abo-Anbieter und aktuelle Deals:

  • FINN: FINN Auto-Abo ist in Deutschland einer der bekanntesten Anbieter. Sie haben häufig Werbung mit Pauschalpreisen im Internet. Laut FINN gibt es „ab 149 € pro Monat“ Fahrzeuge – damit sind aber stark rabattierte Aktionen für Kleinstwagen gemeint, meist bei längerer Laufzeit. Beispielsweise bot FINN Ende 2025 einen MG3 (Kleinwagen, Benziner) im Abo für 149 € pro Monat an, wenn man eine gewisse Laufzeit wählte. Ebenso einen Toyota Aygo X (Minicar) für ca. 149 €. Diese Preise sind jedoch Promotions und oft schnell vergriffen oder an Bedingungen geknüpft (z. B. begrenzte Kilometer, spezielle Kontingente). Realistischerweise liegen die FINN-Raten für typische Fahrzeuge wie einen VW Polo, Opel Corsa etc. eher bei 250–350 € im Monat. Zum Beispiel: Ein Opel Corsa wurde mit ca. 219 €/Monat beworben (reduziert von ~229 €) bei FINN, ein Kompaktwagen wie Toyota Corolla um 299 €. FINN deckt alle Kosten (Versicherung, Steuer, Wartung) ab, Kilometerpakete meist 1.000 km/Monat. Wichtig: Die richtig niedrigen Preise (unter 200 €) gelten oft nur bei 12 Monaten Laufzeit; wählt man nur 1–3 Monate, erhöht sich die Rate deutlich. FINN hat aber zumindest gezeigt, dass etwas unter 200 € bei kleinstem Auto machbar ist – doch selbst das sind 1.788 € im Jahr. Für 99 € monatlich (≈1.188 € jährlich) findet man auch bei FINN kein Angebot, es sei denn mit einem erheblichen Trick.

  • wheego: Wheego Mobility ist ein noch relativ neuer Player, der sowohl Carsharing als auch Auto-Abos anbietet. Ihr „FlexAbo“ wirbt mit voller Flexibilität ab 1 Monat Laufzeit und 750 km pro Monat inklusive (etwas weniger km als bei FINN oder Sixt+ üblich). Konkrete Preisbeispiele veröffentlicht wheego auf der Website nicht transparent ohne Anfrage – man erfährt aber, dass sie eine breite Fahrzeugpalette haben (vom E-Kleinstwagen bis SUV). Erfahrungswerte zeigen, dass wheego preislich mit anderen Abos mithalten will. So gab es beispielsweise zeitweise einen Tagesdeal „29 € pro Tag inklusive aller km“ – das entspricht ~870 € im Monat, also auch kein Widerspruch zu normalen Preisen. Realistisch dürften sich wheego-Abos für kleine Wagen im Bereich 300–400 € monatlich bewegen. Dafür sind viele Services inklusive (Zulassung, Versicherung, Wartung, Allwetterreifen mit Wechselservice etc.). Positiv: wheego erhebt keine langen Kündigungsfristen – man kann wohl jederzeit zum Monatsende zurückgeben, was maximale Flexibilität bietet. Auch die Lieferung des Fahrzeugs bundesweit bis vor die Haustür wird angeboten (gegen Aufpreis oder in bestimmten Städten gratis). Unterm Strich positioniert sich wheego als komfortabler Abo-Anbieter, aber extrem billige Lockpreise unterbieten sie nicht nennenswert. Man bekommt Transparenz und keine versteckten Kosten – aber die Monatsrate an sich liegt auch hier um ein Mehrfaches von 99 €.

  • Cluno / like2drive / ViveLaCar etc.: Neben FINN und wheego gibt es Dutzende weitere Abo-Plattformen. Viele sind spezialisiert (z. B. ViveLaCar auf kürzere Abos mit Gebrauchtwagen, like2drive gehörte mal zur BMW-Bank). Bei fast allen liegt der Einstieg bei rund 200–250 €. Aktionen können es mal näher an 150 € bringen, aber dauerhaft unter 100 € bietet keiner an. Was es gibt: Spezielle EV-Abo-Anbieter wie eFlat (erwähnt in manchem Ratgeber). eFlat hat 2024/25 tatsächlich dank staatlicher E-Auto-Förderung ein paar E-Autos für unter 100 € angeboten. Z. B. einen Seat Mii Electric oder Renault Zoe für 79 € im Monat. Wie war das möglich? Diese Firmen kalkulieren den staatlichen Umweltbonus für Elektroautos mit ein. Der Clou: Sie bekommen als Halter die Förderung (die mehrere tausend Euro beträgt) und verrechnen diese gegen die Nutzungsgebühr. So konnte der Nutzer ein E-Auto extrem günstig fahren. Allerdings gelten solche Angebote nur mit Einschränkungen: Meist sehr geringe Laufleistung inklusive (im eFlat Beispiel nur 5.000 km/Jahr, also etwa 417 km pro Monat – das ist äußerst wenig) und oft eine Bereitstellungsgebühr (bei eFlat ~199 € einmalig). Außerdem endeten viele dieser Subventionsangebote, als die Förderbedingungen sich änderten (2023/2024 wurde der Bonus für E-Autos gekürzt und für gewerbliche Halter abgeschafft). Sprich: Diese <100€-Abo-Deals waren zeitlich befristete Förder-Schnäppchen. Wer eins ergattern konnte, fuhr tatsächlich für ein paar Monate super günstig – aber das sind Ausnahmefälle, die momentan kaum noch verfügbar sind. Stand Ende 2025 gibt es unseres Wissens kein reguläres Auto-Abo mehr unter ~170 €, seit die großzügigen Förderungen passé sind.

  • MILES Abo: Ein Spezialfall ist der Carsharing-Anbieter MILES, der Anfang 2024 ebenfalls ins Auto-Abo-Geschäft eingestiegen ist. Unter dem Label „MILES Abo“ bieten sie Langzeitmiete ab 1 Monat mit Haustürlieferung an. Die Preise hier entsprechen im Wesentlichen dem Marktniveau: z. B. wurde ein Fiat 500e (Elektrokleinstwagen) für 299 € pro Monat angeboten, ein Ford Puma (Crossover) für rund 349 €. Ein VW Tiguan SUV lag bei ca. 548 €, also analog zu Sixt/Buchbinder Preisen. MILES Abo ist also keine Billiglösung, sondern eher ein bequemes Angebot für bestehende MILES-Kunden, die mal länger ein Auto brauchen. Interessant: MILES wirbt damit, dass man ungenutzte Kilometer aus einem Monat in den nächsten mitnehmen kann. Ansonsten sind hier ebenfalls Versicherung, Steuer etc. drin; Laufzeit flexibel (monatlich kündbar). Unterm Strich ordnet sich das MILES Abo preislich wie FINN & Co ein – dreistellige Beträge im oberen Dreistelligen-Bereich.

Fazit zu Auto-Abos: Sie sind bequemer als klassische Mietwagen, was den Papierkram und die All-inclusive-Pakete angeht, aber preislich oft sogar höher als eine klassische Langzeitmiete. Die Flexibilität (monatlich kündbar, kurzer Vorlauf) lässt man sich bezahlen. Wer einen Wagen nur für 1–3 Monate braucht, kann mit einem Abo gegenüber einer regulären Miete dennoch sparen, je nach Angebot. Aber unter dem Strich muss man auch hier mindestens um die 200–300 € pro Monat einplanen. 99 € reichen für kein mir bekanntes Abo – außer man teilt die Kosten, wie erwähnt, oder man hatte Glück mit einem speziellen E-Auto-Deal.

Carsharing und Kurzzeitmiete: Lohnt sich das bei seltenem Bedarf?

Angesichts der hohen Monatskosten stellt sich die Frage: Braucht man überhaupt ein eigenes (oder gemietetes) Fahrzeug für den ganzen Monat? Wenn das Budget strikt 99 € pro Monat ist, könnte man überlegen, mit Carsharing oder tageweiser Miete zu arbeiten – also das Auto nur dann zu nehmen, wenn man es braucht, und ansonsten keins zu zahlen.

Carsharing (stadtbasiert): Anbieter wie MILES, Share Now, Cambio, Flinkster und viele lokale Carsharer ermöglichen es, Autos minuten- oder stundenweise zu mieten. Die Kosten sind in der Regel zeit- und/oder kilometerabhängig. Zum Beispiel bei MILES zahlt man 0,79 € pro km (im Standardtarif) oder wählt Stunden-/Tagespakete: ein Kleinwagen („S-Fahrzeug“) kostet z. B. 69,99 € für 24 Stunden inkl. 100 km. Das sind knapp 70 € für einen Tag Nutzung. Hochgerechnet auf 30 Tage wären das über 2.000 € – also keinesfalls eine günstige Option für täglichen Gebrauch! Share Now (Carsharing von BMW/Mercedes) hat Tarife um 6,99 € pro Stunde oder ~30 € pro Tag (plus km-Kosten). Auch hier: Für ein paar Stunden mal leihen super, aber ein Dauergebrauch jeden Tag würde extreme Kosten verursachen.

Dennoch: Wenn man ein Auto nur sehr selten benötigt – z. B. einmal die Woche einen größeren Einkauf, oder alle zwei Wochen eine Familienvisite – kann Carsharing unterm Strich günstiger sein als 300 € für ein Abo hinzulegen. Beispiel: Nehmen wir an, man braucht pro Monat 2 Tage ein Auto, jeweils für einen Ausflug. Wenn man bei Share Now z. B. 2×24 Stunden bucht à ~30 € (sofern km inklusive bis 200 km z. B.), zahlt man ~60 € im Monat. Das wäre unter 99 € und ausreichend für die sporadischen Einsätze. Aber Achtung: Mit 99 € im reinen Carsharing-Budget kommt man ungefähr 3 Tage mobil, nicht mehr. Das rechnet ein Ratgeber schön vor: Selbst beim günstigsten ShareNow-Minipreis (19 Cent/Minute) kann man für 99 € vielleicht 8,5 Stunden fahren – mehr nicht. Bei Tagespaketen entsprechend ~3 Tage. Für den Alltagspendler, der jeden Werktag zur Arbeit fahren will, ist Carsharing daher keine Lösung im Kostenrahmen 99 €. Es lohnt sich nur, wenn man wirklich selten und kurz ein Auto braucht.

Ein weiterer Punkt: Verfügbarkeit und Komfort. Carsharing gibt’s, wie erwähnt, meist nur in größeren Städten. Und man kann nicht immer garantieren, dass genau dann ein passendes Auto in der Nähe verfügbar ist. Zudem muss man das Auto i. d. R. im Geschäftsgebiet zurücklassen, kann es nicht behalten. Einige Anbieter haben aber auch Langzeitmieten im Programm (z. B. MILES ermöglichte bis zu 30 Tage am Stück über die App, Share Now ähnlich). Doch wie gesehen, sind die Kosten dafür hoch.

Kurzzeit-Autovermietung: Eine Alternative ist, sich z. B. jedes Wochenende einen Mietwagen zu nehmen. Manche Vermieter haben Wochenend-Pauschalen (Freitag-Montag) für vielleicht 100–150 €. Wenn man nur einmal im Monat so ein Paket braucht, käme man tatsächlich mit ~150 € im Monat aus – immer noch über 99 €, aber deutlich geringer als eine komplette Monatsmiete. Oder man mietet sich gezielt tageweise Autos über Mietwagen-Portale. Es gibt außerhalb der Ferienzeiten Tage, an denen ein Kleinwagen lokal vielleicht 20 € pro Tag kostet. Wenn man 4–5 Tage im Monat mietet, liegt man auch um 100 €. Allerdings muss man dann ständig neu buchen, abholen, zurückbringen – und man hat kein durchgängiges Fahrzeug verfügbar. Für manche Szenarien mag das reichen (z. B. Stadtbewohner ohne tägliches Auto, die nur gelegentlich eins brauchen).

Tipp: Wenn man wirklich ein schmales Budget hat und flexibel ist, lohnt es sich auch lokale Autohändler oder Werkstätten zu fragen. Manchmal vermieten diese günstig Fahrzeuge (z. B. ehemalige Ersatzwagen) zu besseren Konditionen als die großen Vermieter. Oder man findet via privatem Carsharing (z. B. SnappCar) Nachbarn, die ihr Auto günstig verleihen. Diese Wege sind unkonventionell, können aber Kosten sparen – natürlich mit mehr Eigeninitiative und Risiko behaftet.

Fazit: 99 € reichen nicht – aber es gibt Alternativen ab ca. 200 € aufwärts

Zusammengefasst: Ein Auto für 99 Euro im Monat zu mieten, ist in der heutigen Zeit nicht realistisch, wenn man sämtliche Kosten berücksichtigt. Angebote, die mit solchen Zahlen werben, sind entweder Missverständnisse (Leasing statt Miete, ohne Nebenkosten) oder extreme Spezialfälle mit heftigen Einschränkungen. Die harten wirtschaftlichen Fakten – Versicherungsprämien, Steuern, Wartung, Wertverlust – setzen dem Traum vom „Hunderter-Auto“ klare Grenzen. Selbst bei bester Rechnung kommt man auf mindestens 200–300 € pro Monat, um ein Auto rundum sorglos zu fahren. Das gilt sowohl für klassische Mietwagen über einen Monat als auch für moderne Auto-Abos.

Warum nicht 99 €? Weil allein Versicherung & Co diesen Betrag verschlingen. Kein Anbieter hat etwas zu verschenken, alle müssen am Ende kostendeckend arbeiten. Die spektakuläre Ausnahme von 2017 (Peugeot 208 für 99 € all-in) war genau das: eine Ausnahme, heavily subventioniert, und nicht nachhaltig. Heute, mit höheren Kosten überall, ist so etwas noch unwahrscheinlicher.

Was ist stattdessen möglich? Wer mobil sein will, aber wenig ausgeben kann, hat ein paar Optionen:

  • Günstigste Auto-Abos: Ab ca. 199 € im Monat findet man die ersten Angebote (z. B. für Elektro-Kleinstwagen bei speziellen Anbietern). Um 249–299 € gibt es schon eine etwas größere Auswahl an Kleinwagen-Abos (z. B. Opel Corsa, VW Up, Fiat 500e etc.). Diese Pakete umfassen alle Nebenkosten außer Sprit/Strom. Für viele, die keine Lust auf langfristige Verträge haben, sind Auto-Abos ein gangbarer Weg – man zahlt zwar mehr als beim Leasing, aber hat planbare Kosten und ist schneller wieder raus aus dem Vertrag.

  • Leasing-Deals für Geduldige: Wer tatsächlich die 99 € als Richtwert sieht und bereit ist, länger zu leasen, kann manchmal Leasingangebote um die 100 € finden (z. B. für Renault Twingo, Dacia Spring oder ähnliche günstige Modelle). Teilweise werden auf Leasingbörsen Angebote um 80–120 € beworben. Bedenken Sie aber: Versicherung, Wartung etc. kommen oben drauf, und oft gibt es eine Startgebühr/Überführungskosten. Im Endeffekt zahlt man dann vielleicht 200 €+ all-in, aber die nominale Rate ist niedrig. Für Wenigfahrer, die einen Neuwagen möchten und 2–3 Jahre binden können, kann das attraktiv sein. Es ist aber kein „Auto für 99 € im Monat“ im umfassenden Sinn, sondern nur eine Verschiebung der Kosten (man zahlt diese eben separat).

  • Carsharing bei minimalem Bedarf: Nutzen Sie Carsharing oder Mietwagen nur punktuell, können die monatlichen Ausgaben tatsächlich unter 100 € bleiben. Beispielsweise kein eigenes Auto anschaffen, sondern für den Einkauf oder Ausflug gelegentlich ein Fahrzeug mieten. So zahlt man vielleicht 50–80 € im Monat und deckt seine Mobilität ab – aber eben nicht täglich, sondern sehr dosiert. In urbanen Lebenslagen mit guter ÖPNV-Anbindung ist das eine valide Lösung: Im Alltag Bahn/Bus/Fahrrad, für besondere Anlässe ein Carsharing-Auto. Damit kann man sein Budget schonen und trotzdem mobil sein, ohne fixe Grundkosten jeden Monat.

  • Kosten teilen: Klingt simpel, erfordert aber Organisation: Wenn sich mehrere Personen ein Fahrzeug und die Kosten teilen, erreicht jeder einzelne einen niedrigeren Betrag. Carsharing im Kleinen sozusagen. Familien oder Wohngemeinschaften könnten sich ein Auto-Abo teilen. Bei drei Nutzern aus einer WG wären z. B. 300 € Monatsrate pro Person nur noch 100 €. Man muss sich dann Abstimmungsregeln geben, wer wann das Auto nutzt – aber finanziell kann es funktionieren. Auch Firmen oder Kollegen könnten sich zusammentun. Natürlich ist das nicht immer praktikabel, aber kreative Lösungen können helfen, die pro Kopf Kosten zu drücken.

Am Ende muss man ehrlich sagen: Mobilität hat ihren Preis. Unter 100 Euro im Monat dauerhaft Auto zu fahren, bleibt im Jahr 2025 illusorisch, sofern man nicht auf extremes „Tricksen“ setzt (Förderungen, Kosten auslagern, Risiko tragen). Die günstigsten realen Angebote liegen um ein Mehrfaches höher. Wer mit rund 250–300 € pro Monat kalkuliert, dem stehen aber durchaus einige Wege offen – sei es ein flexibles Auto-Abo, eine Langzeitmiete oder ein cleverer Leasing-Deal – um ohne eigene Anschaffung ein Auto nutzen zu können. In diesem Sinne: Lassen Sie sich von 99-€-Versprechen nicht blenden, rechnen Sie alle Posten zusammen und vergleichen Sie sorgfältig die Anbieter. Dann finden Sie das für Sie günstigste Mobilitätskonzept, auch wenn es am Ende vielleicht „Auto für 299 € im Monat“ heißt statt 99 €.

Fazit in einem Satz: Ein Auto für 99 € im Monat zu mieten, bleibt ein Wunschtraum – doch wer bereit ist, rund 200–300 € zu investieren, kann aus mehreren Angeboten wählen und mit etwas Planung seine Mobilitätskosten optimieren. Viel Erfolg bei der Suche nach dem passenden Angebot und allzeit gute Fahrt!